• Kinder-Freundschaften: So gehen Sie mit schwierigen Eltern um

    Isabell Prophet3. Mai 2024
    Kinder-Freundschaften sind nicht immer unbeschwert

    Meine 6-jährige Tochter möchte sich mit einer Freundin treffen. Die Mutter ist mir zutiefst unsympathisch. Wie verhalte ich mich ihr gegenüber beim Abholen und Bringen am besten? 

    freundin-Leserin

    Freundin-Kolumnistin Isabell Prophet ist Coach und entwickelt Strategien bei Sorgen und Konflikten. Ihr Rat:

    Kita und Schule erweitern unseren Bekanntenkreis auf unkontrollierbare Weise, da fühle ich mit Ihnen. Manche Eltern-Bekanntschaften können zu lebenslangen Freundschaften werden – auf andere würden wir wohl alle gern verzichten. Allerdings: Unsere Kinder empfinden das genauso. Und sie möchten sich ihre Freund*innen gern selbst aussuchen. 

    Lesen Sie ein unterdrücktes „leider“ im vorherigen Satz? Das lesen Sie richtig.

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    Wie gehen wir also damit um? Aus zwischenmenschlicher Sicht gilt: Da müssen wir alle durch. Als Eltern haben wir einen Job und Teil dieses Jobs ist es, unsere Kinder dabei zu unterstützen, Freund*innen zu finden und gute Freund*innen zu sein. Sie haben hier also einen professionellen Auftrag: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter ihre Freundschaft ausprobieren kann. Und machen Sie Ihre Arbeit gut.

    Die andere Mutter hat den gleichen Auftrag. Bei ihr kommt noch dazu, dass sie auf die Kinder aufpasst und sie versorgt, während sie bei ihr sind. Das ist der erste Ansatzpunkt für vorsichtige Wertschätzung: Sie gewinnen durch das Playdate einen freien Nachmittag. Die andere Mutter kümmert sich.

    Kind bei fremder Familie zu Gast: Schauen Sie sich um

    Es ist in Ordnung, nicht mit allen Eltern aus dem Umfeld unserer Kinder befreundet zu sein. Selbst mit Menschen, die wir tatsächlich gernhaben, gelingt uns im Erwachsenenalter nicht immer eine tragfähige Freundschaft. Bleiben sie also freundlich, zugewandt – und sehr gern auch kurz angebunden. Das dient auch Ihnen selbst, schließlich wollen Sie den freien Nachmittag nicht in Sorge verbringen.

    Ein kurzer Kaffee beim ersten Treffen könnte sinnvoll sein, damit Sie sehen, in welchem Umfeld Ihre Tochter sich bewegen wird. Und dann dürfen Sie sich natürlich verabschieden.

    Und keine Sorge: Kinderfreundschaften sind noch flexibel. Manch beste Freundin aller Zeiten für immer und ewig wurde bald darauf nie wieder gesehen. Auch das kann unangenehm sein, wenn die Eltern einander mochten und die Kinder nicht mitspielen.

    Entsteht bei den Mädels eine enge und dauerhafte Freundschaft, sollten Sie aber tatsächlich in das Verhältnis investieren. Immerhin könnte es sich lohnen, die positiven Seiten der anderen Mutter zu entdecken. Die meisten Menschen haben welche, aber manche verstecken sie gut.

    Über die Autorin:

    freundin-Kolumnistin Isabell Prophet ist Schlafberaterin und Coach. Beruflich löst sie Konflikte und Stresssituationen, wenn es um sie selbst geht, gelingt ihr das leider nicht immer. https://isabellprophet.de/

     

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